Das, was Lehradt sen. über das Teilen von Cymbidium gesagt hat, gilt prinzipiell für die meisten Orchideen.
Es ist ein harter Einschnitt und nur gesunde und zur richtigen Zeit geteilte Pflanzen wachsen zügig weiter und blühen auch wieder.
Es gibt jedoch von Art zu Art Unterschiede.
Einige zerfallen mit der Zeit regelrecht ( Epidendrum porpax), andere nehmen das Auseinanderreißen längere Zeit übel ( Coelogyne cristata).
Um jedoch Cymbidien in großen Kübeln wachsen zu lassen, braucht es schon eine Gärtnerei. Es gibt jedoch noch einen Grund für die großen Kübel mit Cymbidien, sie dienten eigentlich der Schnittblütenproduktion, die heute aber kaum noch eine Rolle spielt. Wenn die Kübelpflanzen überaltert waren, wurde umgetopft und aus den Rückbulben neue Pflanzen gezogen.
Auch bei mir entstehen mit der Zeit umfangreiche Pflanzen.
Der Schauwert dieser Stücke ist unbestritten und mir blutet jedes Mal das Herz, wenn ich sie teilen muß.
Es geht aber dann doch leichter, wenn ich mich daran erinnere, wie oft Blütentriebe abbrechen (mein Onc. incurvum hatte 2 Dutzend davon, die sich über ein halbes Jahr lang entwickelten,die BT hatten eine Länge von 1 m und blühten ein viertel Jahr lang!) oder wie schwer Orchideekörbe sein können, wenn man sie aus dem Tauchbad nimmt und auf obere Stellagen wuchten oder die Aufhängung zielgenau vornehmen muß (weil einem sonst der Korb abstürzt).
Apropos Tauchbad.
Ich habe jetzt den maximalen Durchmesser für alle Kulturgefäße auf 30 cm festgelegt, bei viereckigen Körben ist das die Diagonale.
Damit sollten sich alle Orchideen in einem handelsüblichen Mörteleimer von ca. 40 cm i.Dm. tauchen lassen.
Ich habe zwar im GWH eine Kunststoffwanne zum Tauchen, aber im Sommer sind viele Orchideen im Garten verteilt und ich muß das Tauchgefäß an div. Stellen tragen.
Einige Orchideen ( Coel.cristata, Stanhopeen, Miltonien, div. Oncidien) wachsen gern über den Rand, dann passen sie auch nicht mehr ins Tauchgefäß und müßten geteilt werden.
Ich habe aber schon gute Erfahrungen damit gemacht, die überhängenden Rhizome bis tief ins Pflanzgefäß abzuschneiden und neue Töpfe/Körbe damit zu bepflanzen. Die verbleibende Pflanze wird geschont. Vorraussetzung ist jedoch, daß das Substrat noch in Ordnung ist.
Ist das nicht der Fall, kann man bei großen Körben vorsichtig das Substrat austauschen, solange Wurzeln und Triebe dabei nicht beschädigt werden.
Mein Fazit:
Als Anfänger habe ich alles, was irgendwie ging, beim Umpflanzen geteilt.
Die Teilstücke wuchsen meist schlechter.
Jetzt teile ich nur, wenn die Orchidee zu groß wird oder sie beim Umpflanzen auseinander fällt, bei empfindlichen Pflanzen lasse ich die Teilstücke dann trotzdem zusammen in einem Topf.
Ich habe die Wahl:
Meinen verfügbaren Kulturraum entweder für weniger Exemplare zu nutzen, die dafür aber größer sind und einen hohen Schauwert haben.
Oder aber meinem Sammeltrieb nach zu geben und mehr Orchideen unter zu bringen, indem ich sie, sobald das machbar ist, teile und die Teilstücke abgebe bzw. tausche.
Zur Zeit mache ich beides, tendiere aber nach und nach zu ersterem.
Gruß
Christian