Lonis Orchideenforum

Guten Morgen ihr Lieben,

ich dachte mir, ich mache mal einen Thread zu dieser kleinen Schönheit, da ich im Forum nichts gefunden habe. Ich hoffe, das ist ok, auch wenn ich hier mit einer Päppelkandidatin beginne?

Die Laelia rengentii wohnt seit August letzten Jahres bei mir und hat aus diversen Gründen leider sehr stark abgebaut. Die Pflanze kam auf einem Korkstück mit Moos um die Wurzeln aufgebunden bei mir an. Leider ist das kleine Holzstück meiner Hundedame zwischen die Zähne geraten und die Gute hat in meiner Abwesenheit etwas drauf rum gekaut.

Daraufhin habe ich sie in einen 6er Topf mit mittlerer Rinde gesetzt und dabei leider feststellen müssen, dass die Pflanze kaum Wurzeln hatte. Sie wurde erst vor kurzem auf das Holz gebunden und die Wurzeln waren sehr schlecht bzw. kaum vorhanden. Die Wenigen, sind bei der Kauaktion meiner Hündin dann auch noch draufgegangen. Die Pflanze stand den Winter über kühl temperiert unter dem Dachfenster (SO-Ausrichtung bei 14-18°C) im oberen Hausflur. Leider hat sich ihr Zustand bis heute nicht wirklich gebessert, sondern zusehends verschlechtert. Sie hat zwar zwei-drei Neutriebe geschoben, aber kaum neue Wurzeln.

Heute habe ich sie dann in eine Mischung aus Granitsplit und Perlit mit einer Moosschicht (Steinmoos aus dem Garten) getopft. Da der Rindenversuch eindeutig nicht funktioniert hat. Diese Kulturmethode habe ich aus einem anderen Forum und hoffe jetzt, dass sie sich berappelt. Es sieht aber sehr schlecht aus! Sie steht jetzt bei meinen anderen Cattleyen im warmen Wohnzimmer-Regal unter Zusatzbeleuchtung (bei schlechtem Wetter, 6500k, 50W) vor einem SO-Fenster.

Vielleicht hat noch jemand diese Art und kann etwas zu seiner erfolgreicheren Kultur beitragen.

August 2020


Heute

Vielleicht weiss @mirri was dazu!

Hallo Sandrinchen, bei der einen oder anderen Catleya ist nir dies auch passiert das sieckeine wurzeln hatten da ich sie schlecht weg ersoffen habe. Nach dem ich den Wurzelschaden entdeckt hatte habe ich sie in trocknes substrat gepflanzt und habe sie trocken gehalten, und nur die oberste Schicht des Substrates regelmäßig feucht gesprüht. Nach einiger Zeit trieben frische neue wurzeln aus.

So wie die Pflanze im August 2020 aussah handelt es sich um eine "Steinlaelie", d.h. du hast mit dem Umpflanzen auf Stein schon richtig gehandelt, allerdings solltest du keinen Perlit verwenden. Benutze doch gewaschenen Granitsplitt, groben Sand und ganz wenig feine Pinienrinde, also ein fast reines mineralisches Substrat. Die Pflanze sollte dann nur mit reinem Wasser (ohne Dünger) gegossen werden. Erst wenn neue Wurzelspitzen vorhanden sind, kannst du mit Düngergaben anfangen. Die Pflanze sollte dann sehr hell stehen und morgens mit reichlich Wasser versorgt werden.

Der Name ist zweifelhaft, da es nur eine Pseudolaelia regentii gibt, die synonym zu Pseudolaelia velozicola ist. Der Habitus dieser Art ist allerdings anders, sodass ich eher an eine "Laelia reginae" denke. Dazu würde der Habitus deiner Pflanze besser passen.

Da hast du dir aber ein anspruchsvolles Pflänzchen angelacht, @Sandrinchen
Generell empfinde ich Steinchens in Zimmerkultur als schwierig und es bedarf Fingerspitzengefühl, um die erfolgreich kultivieren zu können. Wichtig ist viel Licht, in dem Fall kühlere Temperaturen und eine ordentliche Temperaturabsenkung in der Nacht. Des Weiteren erscheint mir das Substrat etwas zu grob, besser wäre beispielsweise Aquarienkies. Ich würde dir auch ein Tontöpfchen mit Untersetzer, in dem während des Wachstumes immer 1 cm Wasser steht, empfehlen. Die Kultur erscheint etwas pervers zu sein, aber die mögen feuchte Füße, wenn die restlichen Bedingungen stimmen.
ABER! Sie vertragen sehr, sehr schlecht Umstellungen allerart, vor allem wenn der Zeitpunkt falsch ist.
Hast du die Möglichkeit die "regentii" nach draußen zu stellen? Keine Ahnung, wie das Wetter bei dir momentan ist.

Ich war mit meiner Antwort jetzt etwas zu langsam. Es gibt schon eine regentii, allerdings soll die noch kleiner als liliputana sein.

Danke euch für eure Tipps, @mirri und @Machu Picchu

Feineren Granitsplitt habe ich sogar da, also muss sie morgen nochmal "umziehen". Was meint ihr zu der Moosschicht? Sinnvoll oder eher ungünstig für die Luftzirkulation im Töpfchen? Das mit dem Tontopf und der 1cm Wasserschicht hatte ich bei den wenigen Quellen im Netz auch gefunden, war aber etwas ängstlich wegen faulenden Wurzeln. Werde das bei der diesjährigen Wachstumssaison dann mal so machen. Danke Mirri!

Ich hätte sie ab Mitte/Ende Mai wie die anderen Cattleyen auch nach draußen in den Garten umquartiert. Jetzt erscheint mir das aber doch noch ein bisschen zu kalt. Wir haben nachts immer noch um die 0°C.

Die Pflanze hat ca. 3-4 Wurzeln mit grünen Spitzchen, die ca. 1-2cm lang sind. Dennoch sieht sie so schlimm aus. Was ich aber auf die falsche Kultur in Rinde schiebe.

Bei der Düngung ist mir auch aufgefallen, dass sie sehr empfindlich ist und sie letzten Sommer/Herbst nur mit ca. 50-120ms (habe auf dem Handy das Zeichen für mikrosiemens nicht) gedüngt. Glücklicherweise bekommen alle meine Pflanzen nur Regenwasser, das ich im Garten en Masse auffangen kann.

Ich habe auch ein wichtiges Wort vergessen .. "tagsüber" nach draußen In der Nacht ist es noch eindeutig zu kalt, da hast du natürlich recht!
Grüne Spitzen an den Wurzeln ist schon mal ein gutes Zeichen, dennoch denke ich, dass es ihr zu warm (gewesen) ist bzw. die Nachtabsenkung zu niedrig. Aber das in Zimmerkultur zu realisieren ist schwierig, vor allem bei Pflanzen, die es generell nicht zu warm haben wollen.
Du musst nur aufpassen, dass es der Pflanze nicht zu viel hin und her ist. Das Moos würde ich weglassen, da du die Wurzeln animieren solltest nach Wasser zu "suchen", damit das Prinzip mit den "feuchten Füßen" auch aufgeht. Umtopfen kann dazu führen, dass sich die Wurzeln gestört fühlen und gar nicht mehr weiterwachsen. Cattleyen umtopfen ist mir egal, bei Steinchens habe ich allerdings immer Bauchweh und vermeide es so gut es geht.
Ich würde regelmäßig von oben das Substrat befeuchten, bis etwas Wasser im US stehen bleibt, wobei das von der Umgebung abhängt. Es sollte nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken sein

Wenn es schlimmer wird, melde dich nochmal. Noch ist keine Intensivstation notwendig

Über die Kultur von Steinlaelien findest du einiges im folgenden Forum: Steinlaelien-Kultur

Danke Mirri
Hier noch ein Foto vom aktuellen Wurzelzustand. Die paar kurzen hatte ich im Herbst durch zu hohe Düngergaben verbrannt, was man deutlich an den braunen Spitzen sehen kann.

Danke Hans! Genau da hatte ich mich die durchgewühlt, da der Zustand - trotz Neutriebe - so schlecht geworden ist.

Wenn man den Dreh mit Steinlaelien mal einigermaßen raus hat, sind sie gar nicht so schwierig.
Du schaffst das schon!

Im OrchideenKurier gab es 2006, Heft 6 gab es einen Artikel über die Kultur von Steinlaelien (ab S. 3). Ich gab ihn dir mal verlinkt. Vielleicht hilft er dir ja.

Viel Glück! Aber das wird schon!

Vielen Dank @Marcel
Die Lektüre schau ich mir natürlich an!

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal ein Update meiner kleinen Schönheit geben. Das Pflänzchen sitzt jetzt gut 4 Wochen dauerfeucht in Steinchen mit einer Moosschicht oben drauf und steht an einem kühlen SO-Fenster bei ca. 15-18°C tagsüber und 12-15°C nachts. Man sieht deutlich, dass sich die Kleine erholt hat, die Blätter sind - bis auf die ältesten Bulben - wieder schön prall geworden. Freue mich sehr, dass es nun scheinbar nicht mehr bergab geht und möchte euch allen hier für eure wertvollen Tipps danken!

Tagsüber darf sie jetzt draußen auf der Terasse die Sonne genießen - natürlich nur, wenn die Temperaturen über 10°C sind.