So, nun hab ich es über die Bühne gebracht und habe die Pflanze gleich heute noch umgetopft. Zunächst habe ich die Pflanze aus dem Topf genommen. Die Wurzeln waren nicht (mehr) berauschend, aber ganz ok:
Wie üblich sind die jungen Wurzeln vital und die alten Wurzeln im Inneren des Ballens abgestorben. Leider musste ich feststellen, dass sich Wollläuse im Substrat eingenistet hatten am Übergang von Wurzel und Bulbe. Mit den Biestern habe ich diese Wintersession echt mein Leid bei den Cattleyen :
Ich habe das Substrat entfernt, das sah dann so aus, kann man mit leben:
An den beiden Neuaustrieben (einer ist schon halb gewachsen im Winterquartier, der andere schlummert noch an der Basis, ist aber schon spürbar geschwollen) sind die Wurzeln ok, und da man ja Cattleyen am besten umtopfen soll, wenn die neuen Wurzeln sprießen, denke ich mal, dass das gerade ok ist:
Beim Entfernen habe ich folgendes festgestellt: 1) es handelt sich wohl um zwei getrennte Pflanzen, die wohl als Jungpflanzen zusammen in den Topf gesetzt wurden. Beide lassen sich gegeneinander hin und herschieben, aber ohne Gewalt nicht trennen. Ist aber vielleicht mal praktisch, falls sie doch mal blühen sollten zur gegenseitigen Befruchtung. 2) dass ich meine Methode, Kleeblatt als Wasserindikator zu benutzen, nochmals überdenken sollte, denn die Wurzeln hatten ganz schön das Substrat zersetzt und dadurch die Cattleya-Wurzeln bedrängt. Außerdem habe ich die ganz alten Bulben abgeschnitten, da das Rizom an der Stelle schon längst durchgefault war:
Ich habe die Wollläuse stark mit Lyzetan eingesprüht (Gottseidank gestern aus Schwerte angekommen!) und alles Tote weggeschnitten. Das Ergebnis sah dann ungefähr so aus:
Zuletzt habe ich die Pflanzen wieder eingetopft. Das habe ich auch gleich genutzt, um den Topf zu wechseln gegen einen durchsichtigen, was ich viel lieber habe zur Kontrolle vom Inneren und der Feuchtigkeit. Unten habe ich eine Art Drainage gemacht mit Röllke Nr. IV (sehr grobe Borke) und weiter oben mit Schwerte 1-3cm aufgefüllt (mittelgrobe Borke); insgesamt habe ich die positive Erfahrung gemacht mit Cattleyen, dass sie auf recht grobes Substrat sehr gut ansprechen und auch darauf, im Topf quasi eingeklemmt zu sein, daher habe ich die gleiche Topfgrösse wiederverwendet, nur den Neutrieb wieder 1 cm vom Rand weggerückt. Das Ergebnis sieht jetzt so aus:
Für den Sommer versuche ich mal noch mehr zu düngen. Lichttechnisch wird sie ja schon gebrutzelt. Ich hatte gelesen, dass C. lueddemanniana - im Gegensatz zu den meisten unifoliaten - keine großen Tag-/Nachtunterschiede möchte und es auch recht warm (nachts nicht unter 18 Grad) braucht, sodass sie drinnen bleibt im Kuschligen, während sonst alle ihre Schwestern nach draußen kommen von Mitte Mai - Mitte September. Mal gucken, ob das jetzt was gebracht hat/bringen wird. Blütezeit sollte dann Juli - September am neuen Austrieb sein. Schauen wir mal.